studierte Theologie, Pädagogik, Psychologie und Neogräzistik in Berlin. Neben der Arbeit in Kliniken und der Leitung therapeutischer Einrichtungen arbeitet er seit 1988
als Therapeut in eigener Praxis sowie als pädagogisch-psychologischer Berater und Dozent in Ausbildungsstätten im In- und Ausland.
Seine Bücher
Nietzsche und Dionysos
Eine Suche nach den Quellen des Lebens – Die Dionysos-Mysterien
Wenige Denker nur üben eine so ungebrochene Faszination auf die sogenannte Nachwelt aus wie Friedrich Nietzsche, der „Philosoph mit dem Hammer“, der Wagner-Freund und -Gegner, der Sprachvirtuose,
der „Einsiedler von Sils-Maria“, der Extremist und Experimentator des Geistes, der schließlich im Januar 1889 in Turin zusammenbricht und weinend ein Pferd umarmt. Der ein schauriges Schicksal
erleidet, hineingetrieben oder -gerissen in den Wahnsinn (von wem? wodurch?).
Nietzsche ist immer eine Herausforderung. Wer sich auf ihn einlässt, kommt nicht ungeschoren davon. Nur wer sich der Glut seines Denkens wirklich öffnet (und das ist nicht möglich, ohne sich
verwunden zu lassen), „hat etwas davon“, um es alltagssprachlich zu fassen. Das bedeutet keineswegs, dass man ihm zustimmen muss, ob nun partiell oder in Gänze. Aber Blessuren erleidet jeder bei
intensiver und „mitsinniger“ Lektüre.
Dezember 2014
Hardcover, 190 Seiten
ISBN: 978-3-906240-13-8
CHF 30.00
Die letzten Templer
Band I
Die Geschichte der Templer und die Motive der Protagonisten
des Templerprozesses aus Sicht der historischen Forschung
Vor 700 Jahren, am 18. März 1314, wurden die letzten Templer bei einem Schauprozess in Paris verurteilt. Der vorliegende erste Band des zweibändigen Werkes über die Geschichte und
den Untergang der Templer befasst sich vor allem mit den Ursachen, Motiven und Protagonisten der Vernichtung des Templerordens. Erstmals werden die Akteure des
Templer-Dramas ausführlich portraitiert und eine Topografie historischer Gleichzeitigkeit aufgezeigt, was ganz neue Einblicke in die Hintergründe der Templervernichtung eröffnet.
Januar 2014
Hardcover, 392 Seiten
ISBN: 978-3-905955-95-8
CHF 42.50
Die letzten Templer
Band II
Geisteswissenschaftliche Forschungen und Hintergründe zur Entstehung, Vernichtung und Fortentwicklung des Templerimpulses
Auf dem Hintergrund der im Band I dargestellten historischen Quellen werden im Band II die Quellen geisteswissenschaftlicher Forschung aufgesucht. Neben Ergebnissen anderer Autoren
werden dabei erstmals im Gesamtüberblick die übersinnlichen Forschungsergebnisse Rudolf Steiners als Ergänzung zur historischen Forschung dargestellt. Die Schilderung vieler
bedeutsamer Zusammenhänge umfasst auch die Ein-weihungsrituale der Templer und zeigt erstmalig, wie das Geheimwissen der Templer zu den Rosenkreuzern kam. Ohne Vollständigkeit
anzustreben, werden bisher verborgene oder falsch dargestellte Linien verfolgt und Antworten auf offene Fragen gegeben. Besonders wird herausgearbeitet, dass es sich beim
Templerimpuls um eine Geistesströmung handelt, von der auch in der Gegenwart und Zukunft unermesslich viel abhängt.
Januar 2014
Hardcover, 200 Seiten
ISBN: 978-3-905955-96-5
CHF 31.50
Von Andreas Meyer sind bei anderen Verlagen weitere Bücher erschienen.
Seine Presse
Kurzrezension von Heidemarie Langer M.A.
Das Buch „Nietzsche und Dionysos“ von Andreas Meyer ist eine wahre Fundgrube, um die Philosophie von Nietzsche kennenzulernen, Vielfältiges zum Wesen und Mythos des Dionysos und seinen
Wirkungsgeschichten – nicht nur bei Nietzsche.
In den Ausführungen des Autors sind mir vor allem zahlreiche Hinweise auf Quellen der Mysterien aufgefallen, die Nietzsche und ebenso anthroposophische Philosophie beeinflussten. Der Autor
versteht es, sich im Lesen eigenen Lebensfragen zu stellen und vermag es, die Neugier zu wecken, sich selbst auf den Weg zu Quellen im Lebenssinn weiter vorzuwagen.
Heidemarie Langer M.A.
Beraterin, Therapeutin und Theologin in freier Praxis, Hamburg.
Rezension von Prof. Dr. Wagemann, Alanus University of Arts and Social Sciences
Meyers Buch baut auf eine tiefgründige und prägnante, auch über Nietzsche hinausgehende Charakterisierung des Dionysischen und des Apollinischen Prinzips, welche deren komplementäre Bezogenheit
aufeinander verdeutlicht und damit ihre anthropologische Dimension andeutet. Vor diesem Hintergrund wird sowohl Nietzsches intellektuelle als auch seine existenziell-biografische Entwicklung
anschaulich geschildert und die Spannung herausgearbeitet, die aus Nietzsches immer stärkerer Identifikation mit Dionysos resultiert. Damit ergibt sich das Bild einer Entwicklung Nietzsches vom
akkuraten Philologen über den genialischen Philosophen bis hin zum existenziellen Realisierer – und Erleider – seiner eigenen Lebensphilosophie. Gelungen sind auch die von Meyer hergestellten
Bezüge von Nietzsches Biografie zur Analytischen Psychologie, die interessante Einblicke in Nietzsches bewusstes und unterbewusstes Denken bzw. Ahnen und Empfinden vermitteln. So erscheint
Nietzsche gewissermaßen als „Vorbereiter und Vordenker einer spirituellen Höhenpsychologie“ (S. 117), der allerdings am Widerspruch seiner Zukunftsvision zu den Gegebenheiten seiner Zeit
zerbrochen ist. Nietzsches unrealisiertes Potenzial wird damit zum mahnenden Symbol einer noch zu leistenden Transformation des toten, intellektuellen Denkens in eine lebendige, eben dionysische
Form, die dennoch nicht des apollinischen Maßes entbehrt.
Prof. Dr. Johannes
Wagemann
Professor für
Bewusstseinsforschung
mit dem Schwerpunkt Strukturphänomenologie
Institut
für philosophische und ästhetische Bildung
Fachbereich
Bildungswissenschaft
Alanus University of Arts and Social Sciences
Besprechung in Info 3, Juli-August 2015
Frische Brise, Dr. Dimitris Karydas
Eine frische Brise kommt aus Andreas Meyers Buch über Nietzsche und Dionysos. Er will das Geistesereignis ‚Nietzsche‘ für uns, die seine Diagnose von Kulturverfall genauso viel, wenn nicht
mehr als seine Zeitgenossen betrifft, wieder lebendig werden lassen. Meyer versucht genau die Kräfte und Ströme zu vergegenwärtigen, die seinerzeit Nietzsche zu bändigen trachtete. Es ist die
im Dionysos-Mythos enthaltene Lebensenergie, aus welcher sich der Mensch Nietzsche sowie sein Werk motivierten und die sie gegen den Nihilismus der Moderne mobilisierten. Gewiss keine
ungefährliche Unternehmung angesichts des abgründigen Potentials, das sowohl zum Guten wie zum Bösen im Quell des Lebens steckt. Uns dem zu stellen, ist die Herausforderung von Meyers Buch.
Jobst Günthers sehr plastische Sinnbilder von mythisch-philosophischen Motiven aus Nietzsches Leben und Werk begleiten vorzüglich die Textreflexion im wunderschön zusammengestellten Band.
Dr. Dimitris Karydas, Theologische Fakultät, Humboldt Universität zu Berlin
Buchbesprechung von Bernhard Steiner im Goetheanum vom 3. Juli 2015
vor einer Weile haben Sie mich mit einem Buchgeschenk beehrt, das ich erst jetzt richtig würdigen kann, nachdem ich von diversen Touren wieder zurückgekommen bin: Beeindruckend, was Sie zu
Nietzsche und Dionysos herausgearbeitet haben!
Ihr Buch erfüllt sowohl gelehrte Ansprüche wie auch die Interessen eines breiten Publikums. Ich werde mir erlauben, im Kommentar zu JGB 55 und zu JGB 295 jeweils darauf hinzuweisen.
Haben Sie sehr herzlichen Dank dafür!
Mit besten Grüßen und Wünschen
Ihr Andreas Urs Sommer
Prof. Dr. Andreas Urs Sommer
Nietzsche-Kommentar
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Deutsches Seminar II der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
KG III, Zimmer 3413
Platz der Universität 3
79085 Freiburg im Breisgau
Tiefsinniges und schönes Buch, Barbara Lampe, Heileurythmistin, Klinik Lahnstein
In dem erlebnisreichen, tiefsinnigen und schönen Buch über Nietzsches Beziehung zu Dionysos, wird bald deutlich, dass es nicht nur eine Beziehung sondern in gewisser Weise eine
Wesensverschmelzung war. In der Beschäftigung mit der griechischen Philosophie und der antiken Tragödie erkennt Nietzsche sich selbst in Dionysos, dem Vielgeborenen und Vielnamigen, der den
wachen Rausch als Einweihungsweg lehrt und der Erkenntnis eine Lebenskraft zuschreibt, die wir nur in der Fülle der natürlichen Schöpfung in einer so reinen und doch leidenschaftlichen Art
erfahren können. Der Leidensweg von Nietzsche ist gleichzeitig seine schöpferische Kraft. In der Mitte des 19.Jahrhunderts geboren, denkt er den Zeitgeist schon in frühen Jahren selbstständig um.
Meyer gelingt es, diesen Weg so zu charakterisieren, dass verständlich wird, wie der Schmerz Nietzsches eigentlich in einer tiefen Liebe zum Leben gründet und gleichzeitig gipfelt. Die gnadenlose
Kritik die Nietzsche an allem bis dahin Gewordenen erprobt, verliert an der Stelle ihren Stachel, wo er Richard Wagner kennen lernt und ihm eine Hoffnung einpflanzt, dass es doch eine
Kulturerneuerung geben kann.
„Ich bringe es nicht übers Herz, mich dieser Musik gegenüber kritisch zu verhalten; jede Faser, jeder Nerv zuckt an mir, und ich habe lange nicht ein solches andauerndes Gefühl von
Entrücktheit gehabt als bei der letztgenannten Ouvertüre…“
(zitiert aus: Meyer, S. 47) Wie Cosima Wagner die erste Begegnung mit Nietzsche beschreibt, verwundert, wenn man seine alles zerstörende und alles neu aufbauende Schöpferkraft in seinem Werk
kennen gelernt hat: “…ein ruhiger angenehmer Besuch…“ (S.47)
In den vielen Zitaten und Querbezügen zu den Geistern seiner Zeit, lässt Meyer diese große Persönlichkeit so lebendig werden, dass ein Gefühl für die Zerrissenheit und gleichzeitige
Vollkommenheit möglich wird, dass nicht nur ein Wissen über seine geistige Umnachtung am Ende seines Lebens bleibt, sondern ein tiefes Verständnis dafür, dass er für seine geistige Fülle im
Geborensein und in seiner Zeit keinen Raum hat finden können.
Die gewissenhafte und mit tiefer Empathie und Achtsamkeit durchgeführte Forschung eines so komplexen und rätselhaften Lebens zeigt Meyer `s Verbundenheit mit Nietzsche und Dionysos und gibt dem
Buch einen menschlichen Wert, der berühren kann.
Mir kam es in den Sinn, dass nun, nach der literaturwissenschaftlichen Ausarbeitung, noch ein künstlerisches Epos folgen müsste. Der Bilderzyklus am Ende des Buches von Jobst Günther gibt dann
auch das Timbre zu dem dazu, was in Worten kaum zu sagen ist.
“Das Verständliche an der Sprache ist nicht das Wort selber, sondern der Ton, die Stärke, Modulation, Tempo mit denen eine Reihe von Worten gesprochen werden – kurz die Musik hinter den
Worten, die Leidenschaft hinter dieser Musik, die Person hinter dieser Leidenschaft: alles das also, was nicht geschrieben werden kann.“
Mit diesen Worten von Nietzsche beginnt das Vorwort. Der Autor besitzt viel von der Fähigkeit die Worte für den Sinn durchlässig zu machen, ihnen Wärme, Lebendigkeit und Kraft zu verleihen, doch
hier verlangt es nach einer anderen literarischen Form, um den lavaartigen Lebensstrom dieses Themas aus den historischen Tatsachen heraus zu schälen und in eine Form zu schmieden.
Das Goetheanum, Wochenschrift für Anthroposophie Nr.12 21.März 2014
Der Europäer, Jg. 18 / Nr.5 / März 2014
Kommentar zu Templer I & II
Die beiden Bücher setzen einen neuen Standard in der Templerforschung, sowohl was das Historische, als auch die geisteswissenschaftlichen Hintergründe betrifft. Ich sage das, weil ich schon viel
zum Thema gelesen habe, bisher aber nirgends einen solchen Überblick fand.
Bernhard Steiner
Rezension Niehoff
Schärfer noch als in anderen Ländern ist in Deutschland, dem deutschen Kulturraum, die Kluft verspürbar, welche die wissenschaftliche (“akademische”) Beschäftigung mit geschehener Vergangenheit
von deren ungenierter Verwendung für die Bedürfnisse der Gegenwart trennt; ein Institut für Alte Geschichte mag sich einen Sandalenfilm ansehen, aus Freude, Erhabenes zu relativieren; auch,
Erzeugnisse für einen Massengeschmack zu zerlegen. Mediävisten können sich zum Mythos über Robin Hood analysierend äußern.
Aber hier ist das Mittelalter wohl noch stärker als in anderen Ländern ein schwieriges Gelände, patriotischen Missbrauchs wegen. Vielleicht ist die genannte Kluft auf dem Territorium des früheren
Reiches darum noch größer: Einerseits gibt es immer noch eine häufig konservative Mediävistik, die seit den Anfängen unter dem Freiherrn von und zum Stein ungebrochen Akten ediert und Stammbäume
nachzeichnet. Auf der anderen Seite erfreut sich das Mittelalter im Alltagsbereich der Rollenspiele, Computerunterhaltung, der Ritterbälle und Mittelaltermärkte, auch der “gotischen” Musik einer
Beliebtheit, welche mit seiner Aufgabe in den Lehrplänen der Universitäten in scharfem Kontrast steht. Und inhaltlich nicht ungefährlich ist. Manche Mediävisten weichen aus, übernehmen
philosophische und literaturwissenschaftliche Modelle, welche Missbrauch ausschließen sollen, das somit herausgefundene Wissen freilich für eine breite Öffentlichkeit unzugänglich hinterlassen.
Eine dekonstruierende Lektüre des Nibelungenliedes macht das Werk nicht unmittelbar zugänglicher.
Es gibt in deutscher Sprache mithin verständlicherweise nur wenige Arbeiten, welche das Mittelalter verstehbar darstellen wollen ohne sich der bloßen Konsumtion der Geschichten um Magier und
Hexen zu überlassen. Selbst ein Tolkien trennte seine Arbeiten als Indogermanist deutlich von seinen Arbeiten an der Wurzel von “Fantasy.” Und just zum Thema dieses Buches von Andreas Meyer hätte
dies kaum jemand erwartet: ein klar geschriebenes, verständliches Unternehmen eines Mannes, der die Sprachen, Mittellateinisch und Altfranzösisch, immerhin, selbst Griechisch, beherrscht. Der
durch Lektüre weiß, wie man einen historischen Sachverhalt den narrative oder dokumentarischen Quellen entnimmt, versuchsweise; der theologische Vorbildung erhalten hat und es versteht, die
Parteilichkeit seiner Zeugnisse offenzulegen. Und der trotzdem die “Fakten” nicht für den Tenor der Geschichte hält, sondern aus seiner Position heraus das Gesicherte seinem Leser so vorstellt
(in jedem Sinne), dass er - oder sie – die Zeichen dann lesen mag. Ein guter Ausdruck fällt gleich zu Beginn; Respekt vor den Quellen. Und der Leser – oder die Leserin – muss schon bis zu Lothar
Baiers “Großer Ketzerei” gehen, ein derart stimmiges Buch über ein kontroverses Thema, das zu häufig verstellt wurde, zu finden. Dass das Buch auch noch an der Schnittstelle zwischen der
Christenheit und dem Islam erzählt, das macht es nur noch besser. Aufklärung mithin, nüchtern und lesbar.
Prof. Dr. Niehoff-Panagiotidis
Lehrstuhlinhaber für Byzantinistik an der FU-Berlin
Der IL-Verlag, Basel, wird in den Jahren 2021 bis 2024 vom Bundesamt für Kultur - BAK - unterstützt.