Ihre Person

Edith Schweizer-Völker

 

Basler Fasnächtlerin, Volkskundlerin, Kulturjournalistin und Autorin mehrerer Bücher zum Brauchtum in der Schweiz und der Dreiländerregion am Oberrhein.

 

Bestseller: MYTHISCHE ORTE AM OBERRHEIN, Bd. 1 und 2 (Christoph Merian Verlag Basel) mit Interreg-Tourismusprojekten und Gratis-App MYTHISCHE ORTE.

 

1995 Bumperniggelpreis des Schweiz. Bankvereins; 2008 Medaille der REGIO BASILIENSIS für besondere Verdienste an der Regio-Idee.

 

Dozentin an der Volkshochschule beider Basel.

 

Mitglied von IMPRESSUM (Journalistinnen und Journalisten der Schweiz), von AdS (Autorinnen und Autoren der Schweiz) und von PRO LITTERIS.

 

Gründungsmitglied des Vereins BASLER FASNACHTS-WELT.

Ihr Buch

Fasnacht ohne Grenzen

Maskeraden im Dreiland

Reiseführer zu Fasnachtsbräuchen in der Region Nordwestschweiz – Südbaden – Elsass

 

Mit Veranstaltungskalender

 

Was ist das für ein Fieber, das uns alljährlich in der dunklen Jahreszeit packt, immer dann, wenn die Tage zwar spürbar länger werden, aber Wärme und Licht auf sich warten lassen? Wie kommt es, dass sonst durchaus nüchterne Leute auf einmal die Lust überkommt, in ein Kostüm (oder Häs) zu steigen und das Gesicht unter einer Larve (oder Maske) zu verbergen?

 

Das reich illustrierte und mit lebendigen Berichten über das Fasnachtsfieber im Dreiland versehene Buch gibt auf diese Fragen nicht nur eine Antwort.

 

 

 

Illustrator: Fredy Prack, geb. 1940 in Basel, Grafiker, Laternenmaler und Kostümentwerfer für die Basler Fasnacht.

Mit einem Vorwort von Dominik Wunderlin, Vizedirektor am Museum der Kulturen Basel / Kurator Abteilung Europa und Mitglied des Kuratoriums der Kulturstiftung der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.

 

November 2015

Hardcover, 140 Seiten

ISBN: 978-3-906240-33-6

CHF 29.00


Ihre Presse

BZ, Brennpunkt Region: Warum sich der Weg über die Grenzen lohnt.


Würdigung des Buches durch René Glaser.

Fasnacht ooni Gränze


Fasnacht fyyre, gränzeloos,
so ebbis dunggt mi grandioos!
Und eerlig gsait: git’s glaub kuum,
wie do im Allemanne-Ruum,
e Bruuchtum wo aim so verbindet,
dasch ebbis, wo me sunscht nit findet.


Lueget doch iber d Gartehääg,
nääb unsere drei scheenschte Dääg,
git’s allergattig oobedryy,
duruff und au durab am Rhy.
Bis wyt in Schwarzwald git’s die Brüüch
drum sag y do emool ganz schüüch:
„Wenn derte d Narre ummetoobe,
denn kaa me sogar d Schwoobe loobe.“


Au wytumme, im Baselland,
steggt me Fasnachts-Fyyr in Brand.
Si riskiere Kopf und Graage,
z Lieschtel, wenn si d Bääse draage.
Derzue mit Wääge ummerenne
wo heiss und lichterloo dien brenne.
Dasch dängg, will die im woorschte Sinn
für d Fasnacht Fyyr und Flamme sin.


Im nooche Elsass iberaal
mache au d Waggis Carnaval.
Mit Stroomänner und mit vyyl Gspyyr,
Sunnereedli us em Funggefyyr.
Dääwääg wänn die, heert me saage,
der Winter uss em Land verjaage.


So duet me in der Regio
fir’s Fasachtslääbe zämmestoo.
Do lot sich niemert’s zwai mool bitte
me pfläggt halt syni Brüüch und Sitte.
S aige Fyyrli wird zwoor gschüürt
doch wen me aaneluegt no gspüürt

me, dass säll, wo me so glunge findet,
au gnau das isch, won ys verbindet.


Grad wääge däm ka denn esoo,
Jede der Ander au verstoo.
Aingentlig isch es doch so scheen,
wenn Fasnächtler sich guet versteen.
Drum frai di drab, du Regio-Narr
Gränzeloos isch wunderbaar!


Und was so Narre fertigbringe,
mies doch der Politigg au glinge!


bz Basellandschaftliche Zeitung 31.12.15

Ein Reiseführer zur Fasnacht ohne Grenzen

Bild: Fredy Prack

 

Ein liebevoll gestaltetes, kenntnisreiches Buch über das Fasnachtsfieber im Dreiland

 

Wer sich auch nur entfernt für die Fasnacht interessiert, wird mit Freude und teilweise Erstaunen das fakten- und kenntnisreiche Buch von Edith Schweizer-Völker zur Fasnacht ohne Grenzen, den Maskeraden im Dreiland, studieren.

Zur Autorin heisst es in der Einleitung von Dominik Wunderlin, Vizedirektor am Museum der Kulturen Basel: «Sie hatte als Baslerin und lange aktive Fasnächtlerin schon vor langer Zeit das Bedürfnis entwickelt, auch das Maskenwesen ausserhalb der Stadt kennen zu lernen und zu verstehen. Die Früchte dieser letztlich unzähligen Begegnungen mit dem fasnächtlichen Brauchgeschehen der Regio bringt uns die Autorin in diesem Buch näher.»

Dabei habe jede Fasnacht ihre Besonderheiten, sei eigenständig in ihrem Verlauf, bei den zu beobachtenden Brauchelementen, schreibt Wunderlin weiter. Die Übersichtskarte am Anfang des Buches zeigt, dass sich Edith Schweizer-Völker beim Verfolgen der unterschiedlichen Bräuche teils bis weit nördlich von Freiburg im Breisgau in den Schwarzwald vorgewagt hat.

Das Buch beginnt allerdings mit den beiden Laufenburg und den beiden Rheinfelden, wo die Fasnacht grenzübergreifend statt findet. So soll die älteste Holzlarve aus dem ganzen südwestdeutschen Raum vermutlich ein Laufenburger Narrone mit barocken Gesichtszügen aus dem späten 17. Jahrhundert sein.

 

Schwerpunkt liegt in Südbaden

Liebevoll illustriert wurde das Buch vom Grafiker und Laternenmaler Fredy Prack – die Wahl, sich für seine Illustrationen statt für Fotos zu entscheiden, macht es auch zu einem ästhetischen Vergnügen, die Texte zu lesen. Der Schwerpunkt liegt dabei mit 15 beschriebenen Orten und Fasnachtsbräuchen eindeutig in Südbaden.

In der Nordwestschweiz werden Basel, Pratteln, Liestal, Sissach, Möhlin und Biel-Benken besprochen. Zu Basel schreibt die Autorin: «Eine Art kollektive Meditation scheint überhand zu nehmen, bei der der Blick nach innen gerichtet ist.

Das unterscheidet Basel wohl am bedeutendsten von anderen Fasnachtsstädten. Den künstlerisch eigensinnigen Charakter hat die Basler Fasnacht allerdings erst um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelt.»

Zum Chienbäse-Umzug in Liestal heisst es, dass er grosse Mengen von Schaulustigen aus dem In- und Ausland anziehe. «Das kommt nicht von ungefähr, haben doch die Liestaler ihren Feuerkult in pyromanischer Übermut zu einem Spektakel entwickelt, das kaum zu überbieten ist, und an dem sich auch freie Gruppen aus der Region beteiligen. Das gleichzeitig auf einer Anhöhe brennende Fasnachtsfeuer wird dabei ganz ins Abseits gedrängt, obwohl es doch eigentlich am Ursprung des Brauchs stand.»

In Freiburg im Breisgau sei die Fasnacht erstmals 1283 erwähnt, der erste grosse Umzug habe 1844 stattgefunden. Als Hochburg der alemannischen Fasnacht bezeichnet Edith Schweizer-Völker Bad Säckingen.

Noch näher bei Basel werden natürlich auch die Bräuche in Weil am Rhein und Lörrach besprochen. Beim Bericht über Elzach, nördlich von Freiburg, macht allein schon das farbenprächtige Bild vom Gewühl am Schuttig-Umzug Lust dabei zu sein.

 

Bunte Narre Obe macht Furore

Im Elsass schwärmt die Autorin von Riespach, einem kleinen beschaulichen Dorf im Sundgau mit rund 700 Einwohnern. «Wer daran vorbei fährt ahnt nicht, dass sich hier eine unglaubliche Fasnachts-Hochburg verbirgt», bei der vor allem der «Bunte Narre Obe» in der ganzen Region Furore mache. Bräuche in sieben Orten beschreibt Schweizer Völker im Elsass – illustriert ist nur einer.

Zum Abschluss schreibt sie unter dem Titel «Überholte Bräuche?», sie würden einem emotionalen Bedürfnis entsprechen. «So mag das Ritual seinen ursprünglich kultischen Zweck längst verloren haben – seine soziale Rolle bleibt erhalten und wird unter Umständen mit neuen Inhalten gefüllt.

In den letzten Jahren haben Volksfeste und -bräuche grossen Aufschwung bekommen, und Kreative lassen sich von ihnen inspirieren zu ganz neuen Aktionen und Performances.

Man sucht wieder nach den Wurzeln und pflegt gleichzeitig seine Kontakte im globalisierten Raum. Feste und Bräuche liefern Anregungen dazu.» Ein Veranstaltungskalender schliesst das Buch ab. Die Termine sollten auf den Internetseiten der jeweiligen Gemeinden kontrolliert werden; sie werden hinter jedem Artikel angegeben. 


BAZ 17.12. 2015 Seite 12


Hommage an die fünfte Jahreszeit

Badische Zeitung 1.12.15

Edith Schweizer-Völker legt einen charmanten Reiseführer zu närrischen Orten in Südbaden, Nordwestschweiz und Elsass vor.

Auch zum Rottweiler Narrensprung führt das Buch.        Foto: Patrick Seeger (dpa)/David-Wenk
Auch zum Rottweiler Narrensprung führt das Buch. Foto: Patrick Seeger (dpa)/David-Wenk



BASEL. Es dauert gar nicht mehr lange, dann tragen viele Menschen diesseits und jenseits des Rheins wieder rote Mützen mit weißen Bommeln, manche stecken sogar in ganzen Kostümen. Mit dieser Maskerade hat sich die Basler Ethnologin Edith Schweizer-Völker in ihrem neuesten Buch jedoch nicht beschäftigt. Es geht um "Fasnacht ohne Grenzen", um Maskeraden im Dreiland.


Edith Schweizer-Völker war lange Jahre Kulturjournalistin, und noch länger ist sie aktiv in der Basler Fasnacht. Da liegt es nahe, dem Virus nach zu gehen, südlich und nördlich aber auch westlich des Rheins. Mit dem Illustrator Fredy Prack hat Edith Schweizer-Völker einen Künstler gefunden, der die Magie der hiesigen Fasnacht in farbenprächtigen Bildern festgehalten hat. Herausgekommen ist so eine liebevolle und detailreiche Hommage an die fünfte Jahreszeit.


Fasnacht kennt keine Grenzen, und folgerichtig beginnt Edith Schweizer-Völkers Buch mit der Fasnacht der vier Hochrheinstädte Rheinfelden und Laufenburg und zwar grenzüberschreitend. Die Städte feiern gemeinsam mit ihren Nachbarn gleichen Namens auf der anderen Seite der Grenze. Während die Rheinfelder erst seit 1980 gemeinsam feiern, kennen die Laufenburger während der Tage vor Aschermittwoch keine Grenzen. Die älteste Holzlarve aus dem südwestdeutschen Raum stammt aus Laufenburg und ist mehr als dreihundert Jahre alt. Das Buch ist nach den Regionen des Dreilands gegliedert. Wobei sich die meisten Kapitel um die Fasnacht in Südbaden drehen. Edith Schweizer-Völker, Weltreisende in Sachen Volkskultur, ist von den Bräuchen im Schwarzwald begeistert. Der Narrensprung in Rottweil, die Fasnacht in Villingen mit ihren alten traditionellen Häskleidern habe einen Freigeist und eine archaische Lebensfreude, die sie in der Basler Fasnacht vermisse. Auch von der Fasnacht in Elzach schwärmt sie, von den Menschenmassen, die durch die Gassen der alten Stadt ziehen. Fredy Prack hat die Szene im Buch gemalt, nach einem Foto, es habe ihm die Zeit gefehlt, all die Orte, die Schweizer-Völker in ihren jahrelangen Recherchen besucht habe, selbst aufzusuchen.


Dominik Wunderlin, Vizedirketor des Basler Museums der Kulturen spricht im Vorwort der Lörracher Fasnacht die lange Tradition ab, nicht ohne die hiesige Fasnacht wegen ihrer Lebendigkeit zu loben.


Das Buch ist ein charmanter Reiseführer zu den närrischen Orten und ihren Bräuchen. Wobei sich die Bräuche nicht nur auf die Fasnachtszeit beschränken. Fasnacht ist die Zeit vor der Fastenzeit. Noch einmal darf geprasst, getrunken und Fleisch gegessen werden; bis nach Aschermittwoch, die sechswöchige Zeit des Verzichts beginnt. Diese sechs Wochen müssen damals hart gewesen sein. Denn in vielen Orten gibt es den Mittefastenbrauch. Nicht nur in der Schweiz, auch im Markgräflerland oder in Karsau auf dem Dinkelberg. Drei Wochen vor Ostern wird dort der "Miesme", eine Strohfigur mit Markgräfler Hörnerkappe und weißem Fürtuch durch den Ort getragen. Begleitet wird er von jungen Leuten, die um Eier oder Geld betteln. In Riedmatt wird er schließlich verbrannt und aus den Eiern ein Eierdätsch gebraten. Auch in Buschwiller und Attenschwiller im Elsass gibt es Mittefastenbräuche, sie sind wie andernorts auch, drei Wochen vor Ostern. Die Fastnacht im Elsass hält sich hier an keinen Kalender. Mancherorts ist sie zeitgleich, andernorts wieder zwei Wochen später. Doch gefeiert wird hier auch.


Riespach im Sundgau ist laut Buch eine wahre Fasnachtshochburg, und das bei 700 Einwohnern. Sie feiern dort einen bunte Owe und das sechsmal vor Aschermittwoch auf Französisch und auf Elsässisch. Die Maskenbälle ziehen sich aber weit in die Fastenzeit hinein, auch der Umzug ist am zweiten Sonntag nach Aschermittwoch. In Frankreich herrscht Laisser-Faire also auch bei der sonst vor Regulierungen strotzenden Fasnacht. Das Buch macht Lust, sich jenseits aller Grenzen hineinzustürzen in das bunte Treiben und mitzufeiern – egal wo.


Beitrag über das Altwiiberrenne

Badische Zeitung 4.12.15

ZELL (BZ). Die Schweizer Schriftstellerin und Volkskundlerin Edith Schweizer-Völker hat jetzt ein Buch über fasnächtliche Bräuche publiziert, indem auch das "Altwiberrenne" in Zell beschrieben wird. Das neue Buch "Fasnacht ohne Grenzen – Maskeraden im Dreiland" versteht sich als Reiseführer zu Fasnachtsbräuchen in der Region Nordwestschweiz, Südbaden und Elsass. Neben den klassischen Fasnachtshochburgen in Südbaden wie Rottweil, Villingen oder Elzach findet Zell mit dem "Altwiberrenne" Erwähnung und wird als besuchenswert empfohlen. Dabei arbeitete die Autorin mit Uli Merkle von der Zeller Fastnachtsgesellschaft zusammen. Bei der Buchvernissage vergangene Woche im Museum Kleines Klingental in Basel wurde das Buch offiziell vorgestellt. Neben der Beschreibung von insgesamt 30 Fasnachtsbräuchen in drei Ländern sind in diesem Buch viele Illustrationen vom Basler Grafiker Fredy Prack zu finden. Im Rahmen der Buchvernissage hatte Uli Merkle auch Gelegenheit, die Zeller Fasnacht und speziell das "Altwiberrenne" in einem kurzen Vortrag vorzustellen.


In der Zeitung L’ALSACE p. 20 „Trois frontières, MERCREDI, 2 DÉCEMBRE 2015 « Carnaval sans frontières », par Edite Schweizer-Völker

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Elsass-Gazette Nr. 131 Januar 2016


Lesung im Dreiländermuseum Lörrach


Regionaljournal BS_BL vom 5.2.2012


Interview FASNACHT OHNE GRENZEN TV France 3 Alsace GSUNTHEIM


Badische Zeitung  Mo, 01. Februar 2016: Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung. von: Martina David-Wenk

Das Ende des Kaufhauses Knopf als Fasnachts-Sujet

Als das Warenhaus 1978 auch in Basel verschwand, war das ein Thema für die Cliquen / Lesung mit Edith Schweizer-Völker.

 

Die Rumpelclique machte 1979 die Schließung des Basler Kaufhauses Knopf zu ihrem Sujet. Die aktuelle Ausstellung im Museum zeigt die Laterne. Foto: Martina David-Wenk

 

 

LÖRRACH. Eine Ausstellung im Dreiländermuseum befasst sich zur Zeit mit dem Kaufhaus Knopf, das auch in Lörrach eine Filiale hatte, bis die Nationalsozialisten das Unternehmen "arisierten". Selbst in der Geschichte der örtlichen Fasnacht spiegelt sich die wechselvolle Historie des Warenhauses. Die Entwicklung der Warenhaus-Kette sei ein Stück Geschichte am Oberrhein, und dazu gehört eben auch die Fasnacht, so Museumsleiter Markus Moehring. Die Volkskundlerin Edith Schweizer-Völker warf jetzt bei einer Lesung im Museum einen Blick auf diesen Aspekt.

 

Als das Kaufhaus Knopf 1978 dichtmachte, herrschte unter den Fasnächtlern "das große Heulen". Wo sollten die Cliquen nun ihre Stoffe und Pailletten herbekommen? Die Rumpelclique machte aus der Schließung das Sujet der Saison 1979. Kurz ging Schweizer-Völker in der Präsentation ihres Buches "Fasnacht ohne Grenzen" auf die Geschichte des Kaufhauses Knopf in Basel ein. So erzählte Conférencier Martin Schwitter aus Basel von der großen "Rollstäge", auf die seine Mutter ihn immer gestellt habe, wenn sie "go Fasnachtssache poschte sei".

 

Im Buch der Volkskundlerin geht es um die Fasnacht im Dreiland diesseits und jenseits des Hoch- und Oberrheins und in den Vorbergen und Hochlagen des Schwarzwaldes. Ihre Ausflüge werden von den Illustrationen des Basler Grafikers Fredy Prack begleitet. Von grenzüberschreitenden Feierlichkeiten berichtet sie, etwa in Laufenburg und Rheinfelden. Von Riten, die so urtümlich daherkommen wie die "Chienbäseträger" in Liestal, die mit ihrem Feuerwagen durch die Stadt rauschen. Dabei ist der Ritus erst 1961 identitätsstiftend geworden. Die "Rambasse" aus dem Baselland, baseldeutsch für die polternde Landbevölkerung, hatten den Feuerwagen mit zum Trachtenfest in Baselstadt gebracht, zu Hause in Liestal war der seit den 30er Jahren übliche Brauch verboten worden. In der Stadt hatten sie für Aufsehen gesorgt und damit dem brennenden Feuerwagen zum Sieg über die Vorschriften verholfen.

 

 

In Bad Säckingen sind es die "Fasnachtshüüler", die die Volkskundlerin begeistern. Geister mit weißen Gesichtern ziehen durch die Gassen von Säckingen, heulen und kreischen, wenn die Fasnet vorbei ist – aber es geht ja zum Glück "scho widder dr'gege". Schweizer-Völker liebt die Fastnacht im Schwarzwald zwischen Zell und den Hochburgen in Schramberg, Villingen-Schwenningen oder Rottweil. Auch im Elsass gibt es "carnaval" mit Umzügen und "Herre- oder Biewalaobe". Für Basler Ohren ginge es im Elsass ziemlich derb zu. Die Volkskundlerin beobachtete während ihrer jahrzehntelangen Studien große Unterschiede zwischen den drei Ländern am Oberrhein. Das Publikum geht im Badischen mit, während es in Basel nur Zuschauer ist. Ein Kreis engagierter Basler Bürger macht sich derweil dafür stark, die Fasnacht als Weltkulturerbe anerkennen zu lassen.