André Auderset
ist als waschechter Basler und passionierter Fasnächtler prädestiniert, die einmalige Stimmung der Basler Fasnacht schriftstellerisch festzuhalten. Wenn es dann, wie im Fall dieser Publikation, gelingen kann, Pascal Kottmann als versierten Künstler aus der Fasnachtszene zu gewinnen, welcher das Büchlein illustriert, dann können Basel, seine Literatur und Kunst nur gewinnen.
Vo dr Liebi an dr Fasnacht …
Die zu Herzen gehenden „Fasnachtsgschichtli“ mit dem Begleitwort von Felix Rudolf von Rohr, einem ehemaligen Obmann des Fasnachts-Comités, erzählen das Erleben des einfachen Menschen mit seinen oft unerfüllten Träumen und Bedürfnissen, die jedes Jahr während der „drey scheenschte Dääg“ auf irgendeine Art in Erfüllung gehen – wenn diese auch oft erst auf verschlungenen Umwegen zustande kommt.
Illustrationen von Pascal Kottmann
November 2014
Hardcover, 100 Seiten
ISBN 978-3-906240-16-9
Das Erste vorweg: Wer mit „Vo dr Liebi an dr Fasnacht“ ein Fasnachts-autobiographisches Werk von André Auderset erwartet, wird enttäuscht! Oder doch nicht? – Aber dazu später!
Das handliche Büchlein beinhaltet eine Vielzahl von Kurzgeschichten, die Begebenheiten rund um die Fasnacht Basels beschreiben. Geschichten über das Cliquenwesen der verschiedenen Fasnachtseinheiten-Genres. Geschichten über Liebe und Hoffnung, über Enttäuschungen und Trauermomente. Geschichten von Menschen wie Du und Ich. Manchmal heiter-beschwingt. Manchmal „schuuryg-scheen-truuryg“. Manchmal philosophisch. Manchmal einfach nur „heerlig“.
Ob der Titel der Geschichten-Quelle „Hyylgschichte“ auf fasnacht.ch (dort postete der Autor unregelmässig-regelmässig die nun gedruckten Geschichten) korrekt ist, wage ich zu bezweifeln.
Denn die Geschichten sind weit mehr als nur „sentimentales Geschreibsel“! Auderset versteht es, Gefühle, die jedem Fasnächtler geläufig sind, in eine Handlung zu verpacken und dann auch gleich Lebensweisheiten und –erkenntnisse via philosophische Hintertreppe zwischen die Buchdeckel zu streuen. Dies jedoch nie im missionarischen Fingerzeig-Gebaren.
Stilistisch lässt der Autor erkennen, dass er mit dem Lesen von „Dominik Mueller“, einem „Meier 3“ und einem „Hans Räber“ gross geworden ist, erinnern doch etliche Texte an alte Bücher, wie z. B. „under dr Larve“. Aber – und das ist die Stärke des wortgewandten Autors – Auderset wirkt gegenüber seinen Vorbildern klarer, strukturierter und runder! Seine Geschichten sind nicht einfach nur sentimentale Dusseleien, sondern enden jeweils mit einem „Punkt“, der alles auf den Punkt bringt. Klar und deutlich! Punkt!
Dass das Büchlein vom berühmten Basler Künstler Pascal Kottmann hervorragend auf die Geschichten eingehend illustriert wurde und damit auch visuell zu einem Leckerbissen wurde, erachte ich als Sahnehäubchen! So halte ich ein Buch in der Hand, das mir viel Lesevergnügen bereitet, zum Denken anregt und erst noch eine kleine Kunstsammlung beinhaltet!
Mein einziger wirklicher Kritikpunkt ist: Mit 24.- Franken verkaufen sich Auderset und Kottmann äusserst unter ihrem Wert! Für dieses Buch hätte ich ohne zu zögern auch Fr. 24.10 bezahlt! (Typpysch Bebbi halt… Me het's, aber me zaigt's nid – Me git, aber me sait's nid!)
Die Sendung sehen sie hier.
André Auderset
Grossrat und Autor
«Jetzt schreibt er auch noch ein Buch». Diesen Satz hat André Auderset wahrscheinlich ein paar Mal zu hören bekommen. Denn der LDP-Politiker tanzt auf vielen Hochzeiten, und ist seit diesem Jahr eben auch unter die Autoren gegangen. Der passionierte Fasnächtler hat romantische Geschichten über die «drey scheenschte Dääg» geschrieben. An der Telebar erzählt André Auderset, warum er ein Buch schreiben wollte und welche der Geschichten er selber erlebt hat.
14. November 2014 | Von René Naegelin
Die auf „Basler Fasnacht Online“ in loser Folge veröffentlichten „Hyylgschichte“ finden sich nun zwischen zwei Buchdeckeln. Dem Autor André Auderset ist mit dieser Sammlung von heiter-romantischen Fasnachtsgeschichten ein schöner Wurf gelungen. Das Buch unter dem Titel «Vo dr Liebi an dr Fasnacht» handelt von zwischenmenschlichen Geschehnissen, welche sich rund um „die drey scheenschte Dääg“ abspielen. Abgerundet wird das Werk durch die Illustrationen des bekannten „Blaggedde-Kinschtler“ Pascal Kottmann.
„Jä nai, jetzt schryybt dä au no e Buech……“ lautete der Titel der Einladung zur gestrigen Buchvernissage von André Auderset. Nach einer ersten Lesung kann man nur sagen, zum Glück hat er das gemacht. Der Autor hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer wieder Kurzgeschichten rund um die Fasnacht veröffentlicht und dabei gezeigt, dass er das richtige Gespür und die Feinfühligkeit für solche Themen hat. Als waschechter Basler, passionierter Fasnächtler und Journalist ist er natürlich prädestiniert die einmaligen Geschichten schriftstellerisch festzuhalten.
Wenn mitten im November plötzlich Piccolo Klänge ertönen und Steffi Schluchter & Friends (eine Delegation der „Antygge“) mit dem „Nunnefirzli“ dem Bebbi-Träff von Daniel Cassaday auf der Lyss näher kommen und dann noch zusätzlich den „Spalebärg“ zum Besten geben, dann fühlt man sich schon im Frühjahr, nämlich an der Fasnacht. Dann nämlich, wenn sich solche Geschichten wie in diesem Buch abspielen. Ob der Autor alle diese Geschichten selber erlebt hat oder ob sie erfunden sind, spielt keine Rolle.
Wer selber den Basler Fasnachtsvirus in sich trägt, der wird bei der Lektüre sehr gut entdecken, dass André Auderset das richtige Gespür hat für die Eigenarten unserer liebsten Tradition am Rheinknie, schreibt Felix Rudolf von Rohr als ehemaliger Obmaa des Fasnachts-Comités im Begleitwort zum Buch und trifft damit voll ins Schwarze.
Titel wie zum Beispiel «Fasnacht ist die beste Medizin», «Bänggler wider Willen», «Es geht eine Larve auf Reisen», »Völkerverbindende Fasnacht“ machen Appetit darauf, das Buch in aller Ruhe zu geniessen.
Fritz Frey vom IL-Verlag, welcher dieses Buch mit Unterstützung des Swisslos-Fonds Basel-Stadt ermöglicht hat, sprach allen Beteiligten den Dank aus und André Auderset doppelte nach und betonte, dass er sich (noch) nicht als Schriftsteller bezeichnet, handle es sich doch nicht um schwere Literatur, sondern um die Absicht, ein kurzweiliges Lesevergnügen zu schaffen. Dazu ist tatsächlich ein guter Anfang gemacht.
Allen Personen, welche Freude an der Fasnacht und ihren Geschichten haben, kann man das Buch nur wärmstens empfehlen. Als Weihnachtsgeschenk für diese Zielgruppe schon fast ein Muss.
«Vo dr Liebi an dr Fasnacht…», IL-Verlag, November 2014, Hardcover, 100 Seiten, ISBN: 978-3-906240-16-9, CHF 24.-. Im Buchhandel erhältlich. Bestellungen: info@IL-Verlag.com oder (für Exemplare mit Widmung): odi@fasnacht.ch
Neu erschienen
Vo Liebi, Larve und e weeneli Laid
Von Dominik Heitz
Er ist Pfeifer in einem Schyssdräggziigli, sie Trompeterin in einer Gugge. Und gemeinsam führen Kurt und Karin eine Musterehe. Doch dann bringt ein Bummelsonntag jegliche Illusion ins Wanken. Oder Heinz, der Laternenträger: Seine Aufgabe bei der Clique bedeutet ihm alles, bis ihm ein Rückenleiden einen Strich durch die Rechnung macht; eine Welt bricht für ihn zusammen.
In seinem Büchlein «Vo dr Liebi an dr Fasnacht ...» hat André Auderset knapp 20 kurze Geschichten zusammengetragen, die sich um die zwischenmenschlichen Beziehungen vor, während und nach der Basler Fasnacht drehen.
Auderset, Vollblutfasnächtler, LDP-Politiker, Journalist sowie Geschäftsführer bei der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft, schreibt mit leichter Feder. Beim Buchtitel denkt man unwillkürlich an Hans Räbers «Hyylgschichte», die unter dem Titel «Vo Liebi, Laid und Larve» erschienen sind. Doch Audersets Geschichten beziehen sich vor allem auf die Liebe – Leid kommt nur wenig vor. Und die Larve? Sie taucht nicht nur immer wieder in den Geschichten auf, sondern auch in den Illustrationen, die Pascal Kottmann beigesteuert hat.
Der IL-Verlag, Basel, wird in den Jahren 2021 bis 2024 vom Bundesamt für Kultur - BAK - unterstützt.