Eigendlig hani niie welle öbbis schriibe. I ha‘s Läbe lang
mit Gschribenem z‘tue kaa. Wenn i jetze aber vo junge
Lütt gfrogt wird, wiie isch das au sällmool gsi und i verzelle
muess, denn möchti wirgglig gärn eifach ins Schubläädli
länge und das alles widder fürehoole. Nur wäge dämm hani
eigendlig - mee für mi sälber - diie Zyt widder lääbig gmacht.
IL-Verlag, 2013
ISBN: 978-3-905955-70-5
Endpreis, zzgl. Versandkosten
Guten Abend Herr Blum,
Entgegen meiner gestrigen Prophezeiungen habe ich den Böbber eben ausgelesen. Er ging mit viel Freude "und in eim Schnuz" runter, was für ein herrliches Buch, herzliche Gratulation dazu!
Die Beschreibung des Waschtages hat mich sehr an mein liebes, verstorbenes Omi erinnert, was hat sie mir erzählt was für ein "Chrampf" der Waschtag war, bevor die Maschine erfunden wurde ... Beim Lesen Ihrer Zeilen, war mir mir mein Omi wieder ganz nah. Besonders gefreut hat mich Ihr Statement betreffend Jugend, und dass die Welt früher nicht besser, nur eben anders war. Stellen Sie sich vor, wie nochmals anders die Welt aussehen würde, wenn mehr Leute mit solch offenem Geist altern dürften ...
Ausserdem habe ich an manchen Stellen laut gelacht, Ihre selbstironische Art zu schreiben gefällt mir sehr gut.
Sodeli, jetzt versuche ich nachzuholen, was wegen dem Böbber liegengeblieben ist. Aber eigentlich ist es völlig Wurscht. Ein gutes Buch kann nicht warten, der Rest der Welt schon.
Dr Böbber verzellt vo friiener
(mjps) Das Buch von Robert Blum ist eine Sammlung kleiner Reminiszenzen aus dem Leben im alten Basel, so wie sie der Autor erlebt hat.
Es begleitet den Leser/die Leserin auf unterhaltsame Weise in ein Stück Basel, das so nur noch in der Erinnerung älterer Bebbi lebt.
Der Autor schreibt locker, flockig – frisch vo dr Lääbere ewäg – mal hintergründig, mal kritisch, mal lustig und herzhaft. Immer jedoch mit dem berühmten Schuss Selbstironie, der uns Baslern so eigen ist.
Blum schreibt im Dialekt. Ich sage bewusst nicht „baseldytsch“, denn der Böbber hält sich nicht an die Grammatik eines Suters, Mivilles oder CMS‘ – er schreibt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Für Baseldeutschpuristen ist dies etwas gewöhnungsbedürftig, doch schon nach der 5. Seite lässt es sich ohne „Holpern beim Lesen“ genüsslich abtauchen in jene Zeit, die wir oftmals nur noch vom Omi oder vom Urgrossmami her kennen.
Was mich persönlich beeindruckt: Blum wird nie ‚sentimental‘ im Sinne der „guten alten Zeit“. Im Gegenteil – er vergleicht das Früher und das Heute nicht mit „besser“ oder „schlechter“, sondern stellt klar, dass es früher einfach „anders“ war: Früher wie heute gab es „Luusbuebe“ – und Robert Blum gehört definitiv dazu!